Wie uns Flügel wuchsen von X66 ([KaRe]) ================================================================================ Kapitel 5: Schlaf ----------------- Kapitel 5: Schlaf Als Rei aufwachte, fühlte er sich noch immer wie erschlagen. Gliederschmerzen zogen sich durch seinen ganzen Körper und ihm war bitterkalt, obwohl er die Decke bis zu seinem Kinn hochgezogen hatte. Mühsam stützte er sich auf seinen Ellbogen, um an das Glas Wasser auf seinem Nachttisch zu gelangen. Durstig nahm er mehrere Schlucke, ließ sich danach erschöpft zurücksinken. Jede Bewegung strengte ihn unglaublich an. Seine Augenlider waren schon wieder schwer und brannten, obwohl er den ganzen Tag nichts anderes getan hatte als schlafen. Resigniert schloss er die Augen und es dauerte nur Momente, bis der Schlaf ihn wieder übermannte. Das nächste, dessen Rei sich bewusst war, war eine unerträgliche Hitze. Sie war über seine Haut bis tief in seine Knochen gekrochen und hatte sich dort eingenistet. Rei wandte sich unter den pulsierenden Wellen, die durch seinen Körper liefen. Flammen züngelten an ihm, leckten mit ihren blauen Zungen an ihm, hüllten ihn ein. Rei rollte sich zusammen, um dem Feuer zu entkommen, verbarg seine Haare unter seinen verschränkten Armen. Schweiß brach auf seinem Körper aus und Rei konnte nicht mehr entscheiden, ob Hitze oder Angst die Ursache war. Das Feuer schien kein Ende zu nehmen, es brannte und nagte an ihm. Es zehrte so sehr von seinen Kräften, dass er zuerst gar nicht bemerkte, dass irgendwann langsam Milderung eintrat. Die Flammen verloren an Hitze, wurden zurück gedrängt von etwas, was sich anfühlte wie die sanfte Berührung einer kühlen Hand auf seiner Stirn. Rei merkte, wie angespannt er gewesen war, als sich mit verebbender Hitze Entspannung einstellte. Er fand eine neue Position, die nicht erforderte, dass er sich einrollte oder sich mit seinen Armen schützte, welche jetzt locker neben seinem Körper zu liegen gekommen waren. Und endlich merkte er, wie er in einen tiefen erholsamen Schlaf fiel, der keinen Raum mehr ließ für wirre Träume und unruhiges Hin- und herwälzen. Als Rei ein zweites Mal aufwachte, fühlte er sich schon besser. Das Aufsetzen bereitete seinem Körper keine Schmerzen mehr und er fühlte sich leicht. Durch die zugezogenen Gardinen drang Sonnenlicht ins Zimmer, was Rei zeigte, wie lange er geschlafen haben musste. Jedoch – zugezogene Gardinen? Rei kniff die Augen zusammen, versuchte sich zu erinnern, ob er die Gardinen zugemacht hatte. Er war sich fast sicher, sie nicht selbst vorgezogen zu haben, aber wer hätte es sonst tun sollen? Sicherlich war die Erinnerungslücke nur seinem Fieber zuzuschreiben. Langsam die Beine aus dem Bett schiebend, stand Rei auf. Sie fühlten sich noch ein wenig wackelig an. Eine Dusche, entschied er, war genau das richtige, um den Geruch von Krankheit von sich zu waschen. Zum Abendessen ging Re zum ersten Mal seit Tagen wieder in die Küche, um dort mit den anderen gemeinsam zu essen. Während Max und Takao sich laut über ihre Pläne für den folgenden Tag unterhielten, beugte Rei sich unauffällig zu Kai hinüber. „Kai?“, fragte er gedämpft. „Warst du irgendwann bei mir im Zimmer und hast – vielleicht, ich meine, an meinem Bett gesessen oder so?“ Angesprochener schaute ihn mit einem Ausdruck in den Augen an, den Rei nicht zu deuten vermochte und sagte dann: „Nein. Wie kommst du drauf?“ „Ach... Ich dachte nur...“, begann Rei, schüttelte den Kopf und lächelte flüchtig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)