Dirty B Dancing 3 von Mizutani_Lady (Es ist vollbracht.) ================================================================================ Kapitel 30: Für immer vereint ----------------------------- In diesem Raum war alles voller Steingemäuer und es gab ein Fenster ohne Scheibe. Der Wind konnte hier ungestört eintreten und seine Kälte verbreiten und auch der Regen konnte mühelos, das ganze Zimmer nässen. An den Wänden hing nichts und auch auf dem Boden war kein Teppich oder derartiges zu finden. Ich trat zum Fenster und sah nach draussen. Der Regen klatschte mir hart ins Gesicht und bald darauf waren meine ganzen Haare und meine Klamotten und logischerweise auch mein Gesicht komplett nass. Doch ich konnte nicht einmal frieren, für mich stand nur fest, das ich hier raus wollte und zwar schnell. Im Zimmer ließ sich aber absolut nichts finden, was ich verwendet konnte, um mich zu befreien. Ich trat erneut ans Fenster und sah nach unten. Unter mir befand sich die große Halle, in der ich zuvor war und gegen Marishka kämpfen musste. Man konnte von hier oben gut reingucken, da das Dach aus Glas bestand. Ich sah sie dort alle stehen, ich befand mich zwar ziemlich weit oben, doch konnte ich erkennen, was sich dort unten abspielte. Kai und Marsihka standen immer noch so wie vorher, doch ich sah sie mit den Armen wild rumfuchteln, so als würde sie jemandem drohen und ich konnte mir gut vorstellen, wem sie drohte. Kai nahm sie in seine starken Arme und richtete seinen Blick plötzlich zu mir, in meine Richtung. Konnte dies möglich sein? Wusste er wo ich mich befand? Ich wischte mit meiner Hand den Regen aus meinem Gesicht und legte beide Hände auf die Steinfensterbank. Jetzt wurde mir doch allmählich kalt und ich wollte zu gerne wissen, was da unten vor sich ging. Kais Blick ging wieder nach unten. Plötzlich stellte sich Marishka auf, bereit black Dranzer abzufeuern. Alle Wachen machten sich bereit, den Schuss abzufeuern. Sie richtete ihn genau in die Richtung in der Voltaire stand und sich nicht regte. Die Spannung war unerträglich. Jede Sekunde könnte sie Black Dranzer abfeuern und dann würde das ganze Gebäude in die Luft gehen. Ok gut, ich war ja in Sicherheit, aber Kai ...Weiterhin beobachtete ich das Treiben das sich etwas weiter von mir entfernt abspielte. Sie stand da. Beide Arme ausgestreckt und hielt den Starter samt Beyblade in ihren Händen. Kai hatte sich ein paar Schritte von ihr entfernt und beobachtete sie genau. Es war gar nicht mehr auszuhalten, man konnte es sich nicht mehr mit ansehen, irgendwann musste es doch ein Ende haben. Nichts was ich tun konnte, alles musste dem Schicksal überlassen werden, was auch immer es vor hatte. Der Regen machte auch keine Anstalten aufzuhören und langsam fing ich an ganz fürchterlich zu frieren. Noch dazu kamen die Schmerzen an meinen Rippen und an meinem Rücken, die ich erst jetzt zu richtig wahr nahm. Schluchzend ließ ich mich an der kalten und nassen Steinmauer runter rutschen. Nichts wollte ich lieber, als da unten noch mit anzusehen, was als nächstes passierte, doch meine Knie und mein Körper sagten mir was anderes. Sie konnte nicht mehr. Jeder einzelne Knochen schmerzte, ich war müde und mir war schrecklich kalt. Schützend legte ich meine Arme um meine Knie und blieb so gehockt unter dem Fenster sitzen. Es brachte ja doch nichts, es konnte nichts verhindert werden und so musste ich es einfach nur alles geschehen lassen, ob ich hier lebend raus kommen würde, stand noch in den Sternen, aber ich würde ganz bestimmt nicht aufhören zu hoffen. Jetzt schwand meine Kraft mehr und mehr und die Kälte machte es nicht gerade besser. Eine Träne rollte an meiner Wange hinunter und suchte sich ihren Weg in die Freiheit. Plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden lauten Knall unten aus der Lagerhalle, in der sich Kai und die anderen befanden. Sofort sprang ich auf, rutschte aus und knallte mit dem Kopf auf die Fensterbank. Es tat höllisch weh, doch das musste jetzt warten. Als ich runter sah zu der Halle, stand diese in großen, hellen Flammen. Die Wärmewelle trat bis an mein Zimmer und das Licht der Explosion erhellte alles. Was passierte nun? Würde das Feuer übergreifen auf das Gebäude in dem ich mich befand? Eine laute Sirene begann plötzlich Alarm zu schlagen und ich hörte Fußgetrampelt und etliche Leute die an meiner Tür vorbei stürmten. Schnell stand ich auf und rannte zur Tür. Wild schlug ich gegen sie. „Hilfe!!! Hallo! Holt mich jemand hier raus!“ Meine Schreie schienen niemanden in Bewegung zu setzen, mich hier raus zu holen. „Hört mich denn niemand?“ Ich schnellte zurück zum Fenster. Die ganze Lagerhalle stand in Flammen und der ganze Rauch zog nach oben in das Zimmer, aus dem ich nicht raus konnte. „Hilfe!“, keuchend ließ ich mich auf den Boden sinken. Das konnte doch wohl nicht wahr sein, jetzt wurde ich auch noch hier vergessen? Was auch immer das hier für ein Ort war, ich wollte ihn so schnell wie möglich verlassen und vergessen. Konnte ich das denn alles vergessen? Dieses Mädchen, dieses Gebäude, Voltaire, dieses überaus unsympathischen Tala und Kai? An ihm werde ich wohl zu knacken haben. Er war mir so vertraut, aber ich wusste immer noch nicht woher. So sehr ich mein Gedächtnis auch anstrengte sich zu erinnern, es tat sich nichts, ich spürte nur immer wieder wohlige Gefühle in meinem Körper wenn ich an ihn dachte. Es tat mir gut an ihm zu denken, deswegen musste es doch eine Bedeutung haben und das wollte ich ihn auch fragen. Er wusste mehr als ich über uns und deswegen musste ich mit ihm reden. „AAH!“Plötzlich gab es erneut einen lauten Knall und das ganze Gebäude fing an zu wackeln und es schepperte heftig unter mir. Etwa noch eine Explosion? Ich sah mich um. Mein Bild verschwamm allmählich. „Naomi?“ Schwach, ganz schwach und in weiter Ferne vernahm ich meinen Namen oder träumte ich das nur? „Naomi, wo bist du?“ Nein, das konnte kein Traum sein, das Rufen kam immer näher. Langsam rappelte ich mich vom kalten Boden auf. „H...hier!“ Komm schon Naomi, das kannst du besser, schrei na los. Ich hämmerte gegen die schwere Holztür. „Ich bin hier!“ Die Stimme die mich rief, konnte ich nicht wirklich zuordnen, aber das war mir auch egal, ich wurde gesucht. Vielleicht war das auch meine Mutter, die mich aus diesem Alptraum erwachte. „Naomi!“ Jemand drückte die Türklinke nach unten, um die Tür zu öffnen, jedoch vergebens. „Naomi, halt durch ja?“ „Wer bist du? Hol mich hier raus!“ „Geh von der Tür weg!“, befahl die männliche Stimme mir. Warum sollte ich denn von der Tür weggehen? „Warum, ich-?!“ „Geh von der Tür weg verdammt!“ So einen Ton hatte ich noch nie gehört, fast schon genervt. Ich hört ein Keuchen hinter der Tür und da sah ich ihn. Den Rauch, der unter meiner Tür hervor kroch und sich langsam im Zimmer breit machte und den Sauerstoff zu rauben anfing. Brannte das Gebäude etwa auch schon? Hilfe, ich will hier raus. Ich rannte zum Fenster, so weit weg von der Tür wie es mir nur möglich war. Mit dem Rücken zum Fenster stehend, stütze ich mich mit meinen Händen an der Fensterbank und blickte angespannt zur Tür. Mein Herz raste förmlich und Panik machte sich in meinem Körper bemerkbar. Es brannte und ich wollte hier raus. Wer riskierte nur sein Leben um mich hier raus zu holen? Ein Krachen und es entstand plötzlich ein Loch inmitten der Tür, auf dem Boden vor meinen Füßen landete ein Beyblade. „Dranzer!“, flüsterte ich und legte meine Hände auf mein Herz, denn es fing immer schneller an zu schlagen, aber nicht wegen der Panik, sondern wegen dem Jungen, der nun die restlichen Teile der Tür eintritt und das Holz wegriss. Da stand er im Raum und ich konnte nichts anderes, als ihn mit großen Augen anzusehen und den Atem anzuhalten. „Kai!“ „Naomi, verdammt! Komm schon, bevor das ganze Ding hier in die Luft fliegt!“ Während er mit schnellen Schritten auf mich zuging, schnappte er sich Dranzer vom Boden. Ich stand immer noch wie angewurzelt da, mein Herzschlag legte sich wieder etwas aber ich konnte meine Augen nicht von ihm lassen. „Was ist denn? Komm schon!“ Seine Klamotten und seine Arme waren voller Ruß und sein Gesicht war völlig verschwitzt. An seinen nackten Armen sah ich Verletzungen und leichte Verbrennungen. Keuchend legte er sich seine Hand vor den Mund und blickte zu mir. Aufeinmal wollte meine Beine mich nicht mehr tragen und ich knickte weg. Was war das denn jetzt? So kraftlos konnte ich doch gar nicht sein. „Nicht, nein!“ Hockend saß ich auf dem Boden und vernahm nicht mehr Kälte oder Wärme. Er kniete sich vor mir hin und blickte mir in die Augen. „Naomi, Naomi nicht einschlafen! Komm, gleich haben wir es geschafft!“ Er half mir beim aufstehen. „Kai!“, keuchte ich. „Ja, ich bins! Komm!“ Stützend liefen wir in den Gang, der bereits zu brennen angefangen hatte. Hastig sah Kai sich um und suchte mit seinen Augen einen Weg ab, den wir gehen konnte, ohne das uns was passierte. „Hier lang! Los!“ Wir liefen und liefen, so kam es mir jedenfalls vor, einen endlosen Gang entlang. Von unten drangen immer mehr Flammen nach oben und es wurde immer wärmer, auch der Sauerstoffgehalt verminderte sich minütlich und es machte es schwerer zu atmen. Die Kräfte ließen allmählich nach. „Kai, das schaffen wir nie!“ Er beachtete mich gar nicht, sondern hielt mich weiter in seinem Arm fest und rannte mit mir weiter. „Uns bleibt nichts anderes übrig! Entweder wir gehen drauf und haben wenigstens versucht oder !“ Er blieb stehen. „Verdammt!“ Die Treppe die er runter wollte, war schon völlig verbrannt. Hier konnte wir also nicht runter. „Ich will nicht drauf gehen Kai, ich hab doch noch so viele Fragen!“, hustend hielt ich mir die Hand vor dem Mund. „Hör auf zu reden und atme nicht zu tief ein!“ „Ich kann nicht mehr!“ Wieder sackte ich zusammen. Das würden wir sowieso nie schaffen, also was sollte ich mich noch anstrengen, hier raus zu kommen, keine Ahnung woher er den Optimismus nahm, ich hatte diesen nicht. „Naomi!“ ich spürte wie mein Körper ruckartig hochgenommen wurde und wenige später befand ich mich auf seinen Armen. „Wenn du jetzt schlapp machst, was werden denn deine Eltern sagen, wenn sie ihre Naomi nicht im Camp vorfinden? Bleib wach!“ Camp? Ich öffnete meine Augen, die vom Rauch brannten und sah in sein Gesicht. Was für ein Camp? Mein Kopf ruhte gegen seiner Brust und ich vernahm seinen Herzschlag, Ohne das ich es beeinflussen konnte, rollten ein paar Tränen an meiner Wange hinunter. Kai rannte und rannte, die langen Gänge entlang, aber auch seine Kräfte schwanden. Das Feuer breitete sich immer mehr aus und es wurde immer heisser und stickiger hier. Es würde nicht mehr lange dauern und es gab kein Entkommen mehr aus dieser brennenden Hölle. Wir erreichten einen Gang, dieser zu einer großen Halle führte. Das Feuer hatte sich noch nicht vollständig hierher ausgebreitet. Wir befanden uns oben im Flur und guckten runter in die Steinhalle, die kühl da lag. Es tat gut die kühle Luft zu spüren, trotzdem konnte ich meine Augen nicht öffnen. Sie schmerzten zu sehr, von dem Rauch davor. „Naomi?“ „Ja?“ Unter Schmerzen öffnete ich meine Augen und sah Kai an. Sein Gesicht war etwas rußig und glühte, dennoch ging sein Atem ruhig, er hatte also noch was Kräfte in sich. Ich wollte ihm nicht so zur Last fallen, dass er mich auch noch tragen musste, aber meine Kräfte ließen immer mehr nach, ich würde es alleine nicht schaffen. Kai sah angestrengt nach unten in die Halle und suchte dann den Gang ab. Es führte keine Treppe hinunter, dafür erblickte er ein Seil. Ein Seil was an der Decke befestigt war und in die große Halle ragte. Zielstrebig steuerte er das Seil an und ergriff es. Er hatte doch jetzt nicht etwa ernsthaft vor, damit in die Halle zu kommen? Woher war er sich so sicher, dass es überhaupt halten würde? Andererseits, hatten wir auch keine andere Wahl! „Kai bist du dir sicher, dass-!“ „Halt dich gut fest!“ Mit einem Ruck zog er an dem Seil, um zu überprüfen, ob es uns halten würde. Oh mein Gott, diese Halle war doch mindestens 8 Meter hoch und was wenn das Seil uns nicht halten würde? Ok Naomi ganz ruhig, Kai wird das regeln bestimmt. Aus irgendeinem Grund würde ich diesem Jungen blind vertrauen, auch wenn ich ihn nicht kannte. Ich glaube, er wusste ganz genau was er tat. Er umfasste das Seil mit seiner Hand, drehte diese ein paar Mal, sodass sich das Seil um sein Handgelenk wickelte und zog nochmal dran. „Also dann!“ Ich klammerte mich um seinen Hals, sein Arm drückte mich ganz fest an seinen warmen Körper und ich vernahm wieder seinen Herzschlag. Während seins ruhig vor sich her pochte, war mein Herzschlag alles andere als ruhig. Nicht etwa der Angst wegen, ok auch, aber auch weil ich ihm so nahe war und ich konnte dieses Gefühl nicht beschreiben, aber es war irgendwie sehr angenehm und toll. Man, was denke ich hier eigentlich? Unser beider Leben ist immer noch in Gefahr, das Feuer nahm seinen weiteren Lauf und ließ sich auch so schnell wohl nicht stoppen und immer noch befanden wir uns in diesem Gebäude. Kai stieg auf die Brüstung des Flures, von der man in die Halle gucken konnte und sah runter. „Mach am besten die Augen zu! Ich springe jetzt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)