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Wandel der Zeit

Wenn Träume wahr werden
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu,
jetzt mal etwas früher :P

viel spaß
mathi Komplett anzeigen

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Wenn Wünsche wahr werden

Wenn Wünsche wahr werden
 

Die Nacht brach über das Gelände herein, der Mond stand weit oben am Himmelszelt und erhellte mit seinen Leuchten die Erde. Aber auch in den sonst so hellen Krankenflügel fiel das Mondlicht direkt auf eines der Betten.

Seit Stunden schon, schlief Severus recht friedlich. Seit Poppy sich gezwungen sah, ihn in diesen Schlaf zu schicken, war er nicht ein einziges Mal aufgewacht. Doch seit wenigen Minuten begann er sich zu winden. Auch ein paar wimmernde Geräusche waren von ihm zu hören. Es dauerte auch nicht mehr lange, da riss er panisch die Augen auf und saß praktisch senkrecht im Bett. Seine Finger waren fest in seine Decke gekrallt, Schweißperlen hatten sich auf Stirn und Hals gebildet. Dabei ging seine Atmung unkontrolliert und stoßweise.

Es brauchte fast eine Ewigkeit, bis er sich wieder etwas beruhigt hatte. Dennoch schien ihn der Alptraum selbst im wachen Zustand noch zu verfolgen, denn seine Augen huschten von einem zum anderen Ende des Raumes. Als er sich jedoch sicher war, wirklich nicht im Traum fest zu stecken, begann er sich zu entspannen und löste seine verkrampften Finger aus der Decke. Vorsichtig sah er sich noch einmal um, bevor er seine Beine aus dem Bett schwang und mit wackeligen Beinen aufstand. Er fühlte sich ausgelaugt, sein Hals war trocken und dennoch wollte er nichts trinken.
 

Bis er sicher stand, wanderten seine Augen wie von selbst zu seinem Sohn. Dieser lag noch immer unter dem Laken, niemand sollte den jungen Held sehen. Ein abfälliges Geräusch entrann seiner trockenen Kehle und er schritt hinüber zum Bett. Dort setzte er sich auf die Kante und zog das Laken etwas zurück.

Kurz stockte sein Atem, Harry, er lag da als würde er schlafen, dennoch tat er es für ewig. Er würde nicht aufwachen, nie wieder. Er würde ihm sein Lächeln nie wieder schenken. Nie wieder würde er sehen können, wie diese grünen Augen strahlten. Sein Herz zog sich zusammen. Er fasste sich dort hin, es tat so weh. Als hätte man ihm ein Teil seines Lebens entrissen. Zusätzlich zu den Träumen die er einst Mal hatte.
 

Seine Hand glitt wie selbstverständlich an die kühle Wange seines Kindes. Erst wollte er, allein durch die Kälte seine Hand wegziehen, aber das Gefühl das letzte Mal seinen Sohn berühren zu können, bevor auch er ihn gänzlich verließ, ließ ihn innehalten.

Er betrachtete das ruhige Gesicht, welches des einen Schlafenden so unglaublich glich. Wehmütig musste er lächeln, so kurz… so kurz nur, hatte er Harry kennenlernen dürfen, ihn lieben gelernt. Und das, war innerhalb eines halben Jahres vorbei? Es war so ungerecht, dennoch konnte er gegenüber Dumbledore keinen Hass empfinden. Noch nicht, seine Gefühle waren betäubt, alles was er im Moment spürte, fühlte war Leere, Kälte und Einsamkeit. Verlassen worden von Frau und Kind. Allein zurückgelassen, beraubt von Liebe und Glück.
 

Für einen kurzen Augenblick, wünschte er sich zu ihnen. Doch so sehr er es auch wollte, er würde das Versprechen, welches er Tom gab, damit brechen. Und was machte es schon, wenn er litt? Anscheinend wollte man nicht, dass er glücklich war.
 

Er schloss seine Augen für einen Moment, was sollte er jetzt eigentlich noch tun? Seine Familie war nicht mehr da, keiner mehr. Tom war wohl jetzt noch sein einziger, wohl auch letzter Halt den er noch hatte. Was ihn gleich zum nächsten Punkt brachte… Wieso war sein bester Freund so aufgelöst? Was bedeutete Harry für ihn? War da mehr?

Er wollte nicht unbedingt fragen oder seinen besten Freund bedrängen. Allein schon weil er selbst sich nicht wirklich in der Lage fühlte. Er wollte einfach nur noch seine Ruhe, Ruhe vor dem Leben. Sich zurückziehen, auch den Lehrerposten abgeben. Er wollte nicht mehr…
 

Langsam löste er seine Hand von der Wange seines Sohnes, betrachtete ihn noch einmal kurz, bevor er aufstand. Er stellte sich an eines der Fenster, durch welche das helle Mondlicht hineinfiel. „Nicole, was soll ich nur tun…“, flüsterte er gegen das kühle Glas, während er eine Hand an die Scheibe legte und in die Nacht hinauf blickte. Er fühlte sich so hilflos und schwach. Seine Eingeweide schmerzten, wenn er an seinen Sohn dachte, den er wieder einmal verloren hatte. Er hatte ihn nicht schützen können, ein weiteres Mal.
 

Verzweifelt ballte er seine Hand am Fenster zur Faust und lehnte seine Stirn dagegen. Dabei verengte er verbittert seine Augen. Seine Trauer wuchs ins Unermessliche, sie drohte ihn sogar mit Haut und Haar zu verschlingen. So packte auch die kühle Hand, welche sich um sein Herz gelegt hatte, fester zu. Ließ ihn erzittern vor Einsamkeit und Trauer.

Seine Augen brannten, erneut bahnten sich Tränen einen Weg über seine Wangen. Tief zog er die Luft ein, bevor er sie zittrig wieder ausstieß. Was sollte er jetzt machen? Ein weiteres Mal war sein Leben ein Trümmerhaufen an Scherben.
 

Sein Blick wanderte gen Himmel, blicklos durchsuchte er das tiefe Schwarz, welches nur leicht von den Sternen erhellt wurde. Würden sie dort oben sein? Erleuchteten auch sie irgendwo an den Himmel? Und konnten sie ihn sehen?

Er löste seine Stirn von dem kühlen Glas, lehnte sich stattdessen an den Fensterrahmen. Dabei jedoch beließ er seine Hand am Fenster.
 

Seine trübe Stimmung wurde durchbrochen, als er in der Dunkelheit ein helles Licht erblickte. Er erkannte es nicht sofort, doch als es näher kam weiteten sich seine Augen ein kleines Stück. Doch es blieb nicht von Dauer, denn seine Blick wurde wehmütig, bevor er seine Augen schloss.

Ein fast schon kindlicher Gedanke schlich sich in seinen Kopf. Er wusste nicht wieso er es tat, doch es war wie ein innerer Drang. Wie von selbst formten sich Worte in seinen Gedanken, ein Wunsch bildete sich und er wünschte sich das, was er am meisten wollte. Er wollte seine Familie wieder, mit ihr glücklich werden und trotzdem einfach wieder mit ihr zusammen sein.
 

Er wollte seine Nicole wieder berühren können, ihr sagen wie sehr er sie noch liebte. Dass er sie immer lieben würde. Und Harry… sein Sohn, welchen er ebenfalls lieben gelernt hatte, obwohl ihn die weiße Seite so gebeutelt hatte. Er würde alles dafür tun sie wieder zu haben, er wollte sie nur endlich wieder.
 

Als er seine Augen wieder öffnete, war es auch schon wieder vorbei, er musste seufzen. Wie törricht er doch war, ein erwachsener Mann wie er, sollte sich nicht an solchen kindischen Träumen krallen. Es würde ja doch nichts daran ändern, dass er alles verloren hatte.

Über sich selbst den Kopfschüttelnd wand er sich vom Fenster ab, zu Harry. Liebevoll strich er leicht über die kalte Wange seines Jungen, seine Hand legte sich auf die Brust, in der Hoffnung vielleicht doch noch einen Herzschlag zu spüren. Doch dieser blieb weiterhin aus.

Tief seufzte er auf, der Schmerz in seiner Brust mitleidig ertragen. Bevor er sich von seinem Sohn wegriss und den Krankenflügel mit hängenden Schultern verließ.
 


 

Es war schon weit nach Mitternacht, der Krankenflügel lag einsam und verlassen erhellt vom Mond in einem seltsamen Licht. Ein winziger Funke löste sich aus der schwarzen Nacht, hüpfte und tanzte durch die geschlossenen Fenster hindurch. Fröhlich wirbelte es herum, bis es mit einem Mal stoppte. Es war als würde es etwas suchen, denn es wand sich von einer zur anderen Seite. Und dann, wie durch einen Geistesblitz flog es an das einzig belegte Bett. Kaum hatte dieses Fünkchen das Bett erreicht erstrahlte der Junge darin und der Funke legte sich an die Stelle wo das Herz lag.
 

Wie durch eine durchsichtige Kraft, vereinige sich der Funke mit dem kalten Körper und leuchtete golden auf. Erst als das Licht abflaute, ging ein starker Ruck durch den Jungen. Seine Hautfarbe wurde wärmer und auch die Lippen erschienen nicht mehr, als würden sie einer Erfrierung erliegen. Doch das unglaublichste daran war, dass die Brust sich langsam hob und sank.
 

Doch der Funke und auch das seltsame Licht waren verschwunden, so dass der Krankenflügel wieder in seiner gewohnten Farbe zurück glitt.
 


 

Anderen Ortes geschah etwas ganz Ähnliches. Der Friedhof der Familie Riddle erstrahlte ebenfalls in einem merkwürdig, milchig moosgrünem Licht. Dort jedoch löste sich kein Funke, sondern ein Stern vom nächtlichen Himmel. Dieser Stern schwebte wie eine Schneeflocke sanft zu Boden, durch die trockene Erde tief in den Grund, eines bestimmten Grabes.
 

Von Geisterhand entfernte sich die Erde und der magisch erhaltene schwarze Sarg erhob sich aus der Tiefe. Das goldene Licht, welches ihn umfing war stark und hell.

Die Verschlüsse des Sarges sprangen auf, scheppernd wurde der Deckel zu Seite geworfen bevor er auf dem Boden aufkam und zerbrach. Dann erst konnte man den schwebenden Sarg über dem ausgehobenen Loch wahrnehmen. Kaum lichtete sich das Licht, konnte man einen Blick in den Sarg erhaschen. Doch das seltsamste war, dass dort niemand mehr lag. Er war leer.
 

So schnell wie der Friedhof erleuchtet war, so schnell war es auch schon vergangen. Der Sarg polterte zurück in das Loch, Dreck und Steine verschmutzten die weiße Polsterung, doch sonst lag er still. Der Grabstein war nach hinten weggekippt und lag kalt auf dem mit Kies gepflastertem Weg.
 

Das Licht verschwand nun völlig und der Friedhof fiel in eine unheimliche Dunkelheit, nur von den gedämpften Lichtern der Familienruhestätte beleuchtet.
 


 


 

„Severus! Severus!!“, heftiges Klopfen ertönte an der Tür zu seinen Räumen, so dass er sich gezwungen sah, missmutig seine Decke bei Seite zu schlagen und aufzustehen. Wer war denn so dumm, und riss ihn aus dem Schlaf? Es war eh ein Wunder dass er schlief. Sein Blick wanderte zu seiner Uhr, bevor er griesgrämig seinen Morgenmantel überwarf und durch sein Wohnzimmer stampfte.

Übermüdet, da er, als er aus dem Krankenflügel kam, nur sehr schlecht hatte schlafen können, gähnte er vor verhaltener Hand und streckte sich. Verwirrende Träume hatten ihn die Nacht verfolgt und sein Schlaf wehrte daher nur von kurzer Zeit, so dass er nun mit einer dementsprechenden Laune die Tür aufriss. „Was?!“, verlangte er bissig zu wissen. Vor ihm stand Poppy, die sich schon ein wenig kleiner machte, da sie wohl nicht mit so einer Laune von ihm gerechnet hatte. Er hob nur fragend eine seiner Augenbrauen, verschränkte seine Arme vor der Brust und sah die Medihexe abwartend an. „Es.. es ist etwas unglaubliches passiert. Harry.. er, er lebt!“, stammelte die Frau, sie war regelrecht überfordert mit ihrer Situation. Auf ihrer Stirn waren Unmengen an Schweißperlen und ihr Blick war seltsam geweitet.
 

Er war nicht gerade für Späße aufgelegt, seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er knurrte: „Wage es nicht zu Scherzen, Frau! Damit lebst du gefährlich.“

Wild schüttelte Poppy ihren Kopf, sie stürzte nach vorn und legte ihre Hände auf seine Brust. Sie ballte sie zu Fäusten und fixierte völlig verstört einen Punkt auf seinem Morgenmantel. „Nein, er lebt. Severus, er lebt!“
 

Nur für einen Bruchteil weiteten sich seine Augen. Er merkte wie sein Herz schneller schlug und sich sein Magen verkrampfte. War es wahr? Er schüttelte den Kopf, dass konnte doch gar nicht sein. Er war doch gestern noch dort gewesen. Harry war tot, selbst in der magischen Welt war es unmöglich Tote wieder ins Leben zu rufen. Es war nicht möglich!

„Ich hoffe für dich, du sprichst die Wahrheit“, knurrte er, schob die verstörte Frau aus seiner Wohnung und rauschte hinaus. Ihm war gerade ziemlich egal, dass man ihn in seiner morgendlichen Tracht sehen konnte. Aber er wollte sich von dieser Lüge selbst überzeugen.
 

Ungewollt keimte Hoffnung in ihm auf, die er jedoch mit aller Macht unterdrücken wollte. Es konnte nicht möglich sein! Schnellen Schrittes bog er in Flure und Gänge ein, sich wohl bewusst, dass Poppy ihm folgte. Erst als er den Krankenflügel erreichte, blieb er plötzlich steif stehen. Seine Gedanken fuhren Karussell und sein Herz klopfte hart und unbarmherzig gegen seine Brust. Seinen Atem hielt er an, als er mit zittrigen Händen die Türklinke hinunter drückte und in den Raum eintrat.

Langsam, ohne wirklich zu wissen wieso, schritt er an das Bett seines Sohnes und erstarrte mitten in der Bewegung. Wie war das nur möglich? Mit eigenen Augen konnte er es sehen, dort in dem Bett vor ihm lag doch tatsächlich sein atmender Sohn. Dabei wies nichts daraufhin dass er noch vor einigen Stunden tot war.
 

Wie in Zeitlupe setzte er sich an die Bettkante, betrachtete das schlafende Gesicht. Nur mit Mühe konnte er sich dazu durchringen eine Hand an die Wange seines Sohnes zu legen. Als er ihn jedoch berührte, war da nicht diese Kälte vom Vortag. Es war, als würde ihn die Wärme regelrecht durchfluten. Ein Wunder, anders konnte er es nicht bezeichnen. Wie sollte Harry sonst wieder zurückgekommen sein? Doch nur wie?
 

Sein Blick wanderte musternd über den Körper seines Jungen und auch als er eine Hand auf dessen Brust legte, konnte er es noch nicht ganz glauben. Sein Sohn lebte! Er atmete ruhig und schien sich von seiner Verletzung zu erholen. Er wusste nicht wie das passiert war, doch er dankte Merlin dafür, dass er ihm seinen Sohn wieder zurückgebracht hatte. Die gähnende Leere aus seinem Inneren verzog sich und auch die Hand, welche sein Herz gepackt hielt, löste ihre Finger. Ein befreiendes Lächeln glitt über seine sonst so verhärteten Gesichtszüge und all seine Bedenken, seine Trauer waren wie weggeblasen.
 

Am liebsten hätte er Harry umarmt, sich nochmal genauer versichert dass er lebte. Doch das Heben und Senken des Brustkorbs bewies alles. Er konnte es nicht verhindern, als ein Schluchzer seine Kehle verließ. Ihm war egal, dass Poppy hinter ihm stand, als er glücklich seinen Kopf senkte und seine Stirn an die seines Sohnes legte. Auch konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten, die ihm vor Freude über die Wangen liefen.
 


 

„Nicole?!“

Fassungslos sah er auf die Frau, die vor seinem Kamin in einem Sessel saß. Ihre strahlend grünen Augen fixierten ihn interessiert, wobei sie ihn anlächelte. Sie sah noch genauso aus, wie damals, als wäre sie nie gestorben, doch das konnte nicht möglich sein! Selbst in ihrer Welt, konnte man keine Toten ins Leben zurückrufen, es ging einfach nicht. Selbst die erfahrensten Zauberer und auch Hexen hatten es bis jetzt nicht ohne schwerwiegende Folgen vollbracht. Alle ‚Opfer‘ waren in kürzester Zeit eines noch qualvolleren Todes gestorben, als zuvor.
 

Doch dann kam ihm ein anderer Gedanke, wollte sich da jemand bei ihm einschleichen? Aber wer außer Dumbledore wusste noch von ihr? Dumbles selbst konnte es nicht sein, der saß seit dem Vorfall in Askaban und wartete auf seine Verhandlung. Also wer war sie? Oder… war sie die Echte? War sie wieder da?

Aber wie konnte dass dann passiert sein?
 

Seine Gedanken rasten, er wusste nicht wie er sie vor ihm bezeichnen sollte, er wusste nur dass es ihn unheimlich gruselte. Und dass allein schon, war äußerst schwierig. Er war der dunkle Lord und fürchtete sich vor nichts und niemanden. Haha… die Gestalt vor ihm, widersprach jedoch genau dieser Aussage.

Er starrte die junge Frau vor ihm noch immer so an, als wäre sie ein Geist. Nach näherem Betrachten hin, konnte er auch keinen Anhaltspunkt erkennen, der darauf hinwies, dass sie untot war.
 

„Hallo Tom.“
 

Es war nur ein kleiner Satz, der ihn einige Schauer seinen Rücken runter laufen ließ. Aber es war eindeutig ihre Stimme, diese unverkennbar weich-sanfte Stimme ließ immer ein wohliges Gefühl zurückbleiben. Er beobachtete unsicher, wie sie sich geschmeidig aus dem Sessel erhob und zu ihm trat. „Du bist doch Tod….“, murmelte er, als sie vor ihm stand. Überrascht stockte sie, bevor sie kicherte. „Also ich für meinen Teil fühle mich äußerst lebendig, Tommy“, sagte sie darauf nur, dabei funkelten ihre Augen zu ihm hinauf und er war sich nun absolut sicher, die richtige Nicole vor ihm stehen zu haben. Niemand, aber auch wirklich niemand nannte ihn Tommy, seine Freunde kannten diesen entwürdigenden Spitznamen erst gar nicht. „Guck doch nicht so überrascht, ich bin es wirklich.“

„Aber wie? Wie kannst du wieder leben, du bist seit 16 Jahren Tod“, fragte er verwirrt und streckte vorsichtig seine Hand nach der jungen Frau aus. Er berührte sie an der Schulter und zuckte unwillkürlich, als er gegen Haut und Stoff stieß. Sie stand tatsächlich vor ihm, lebendig, aus Fleisch und Blut. „Tom“, sie wurde ernst, „ich weiß nicht wie ich zurückgekommen bin, dass letzte an das ich mich erinnern kann, war Sevs verletzter Blick.“ Sein Gesicht wurde fragend. „Wie meinst du das, du hast seinen Blick gesehen? Soweit ich weiß, bist du in seinen Armen gestorben! Nicole was ist hier los?“, verlangte er zu wissen. Das alles wurde ihm doch etwas zu viel, vor ihm stand die eigentlich verstorbene Verlobte seines besten Freundes und er hatte keinerlei Erklärung dafür. Er wollte Antworten, er wollte wissen wie das möglich war?
 

„Ich weiß doch selbst nicht, wie dass passieren konnte. Doch das einzige dass ich gesehen habe, bevor ich mein Bewusstsein wiedererlangt habe, war Severus‘ Blick. Nie werde ich diese Augen vergessen… sag mir, was ist mit ihm geschehen?“, fragte sie ihn und ignorierte seine eigene Fragen gekonnt. Er seufzte. So schnell würde er wohl keine Antworten bekommen und fügte sich. „Nachdem du gestorben bist und man ihm kurz nach deiner Beerdigung auch euren Sohn entführt hatte, war er am Boden zerstört. Es war äußerst schwierig ihn aus seinen Tiefs zu reisen und ihn zu überzeugen, dass das Leben trotz der ganzen Schicksalsschläge lebenswert ist. Nach seinem Selbstmordversuch und seinen Wunden, die er sich immer wieder selbst zugefügt hatte, mussten wir handeln und haben genau diese Ereignisse aus seinem Kopf verbannt und ihn langsam wieder ans Licht geholt. Dann, vor ungefähr einem halben Jahr, hat er euren Sohn wiedergefunden, sich mit ihm ausgesprochen und sie haben sich wieder zueinander genähert“, erklärte er in Kurzfassung, was all die Jahre passiert war und schockte die junge Frau zutiefst. Man konnte ihr ansehen, wie viele Sorgen sie sich um Severus machte und dass sie wohl am liebsten auch zu ihm gehen wollte. Doch was würde passieren, würde sie durch Hogwarts spazieren und vor ihrem Verlobten auftauchen? Der würde wohl denken sie sei ein Geist oder hätte Vielsafttrank genommen um ihn erneut in tiefe Depressionen zu schicken. „Was noch?“, fragte sie plötzlich, nach einer kurzen Pause ernst. Es ließ ihn erstaunt den Kopf heben, konnte man ihm denn so ansehen, dass da noch mehr war? Ungern wollte er ihr mitteilen, dass ihr Sohn nicht mehr lebte, aber sie hatte sich wohl dieses Recht verdient. Schließlich war sie seine Mutter.
 

„Aaron… er ist tot“, flüsterte er, ihm versetzte es erneut einen Stich in seine Brust. Er wollte nicht über den Jungen reden, den er so liebte. Sein Blick war gen Boden gerichtet und auch als er kurz aufsah, konnte man Trauer in seinem Gesicht erkennen. Sie starrte ihn an, ihr Gesicht war verschlossen, doch ihre Augen sprühten vor Zorn. Für einen winzigen Augenblick musste er hart Schlucken. Sie war ihm eh schon unheimlich genug doch nun glich sie einem Racheengel. „Wo ist er?“, wollte sie wissen und trat einen Schritt nach hinten. Dabei waren ihre Hände zu Fäusten geballt, die unkontrolliert zu zittern begannen, zusätzlich tanzten kleine Funken um ihre Finger.
 

„Wie bitte?“, fragte er verwirrt. Wollte sie so zu Harry, oder doch zu jemand anderem? Aber zu wem? „Dumbledore, wer denn sonst. Wo ist er!“, knirschte sie. Ihre Augen glitzerten gefährlich auf. Immer noch leicht verwirrt, diesmal jedoch mit der Frage, woher sie es wusste, antwortete er: „In Askaban. Dort wartet er auf seinen Prozess. Aber Nicole, woher weißt du wer es war?“
 

„Das lass meine Sorge sein“, knurrte sie ihn an, schien sich aber trotz der Antwort etwas beruhigen bevor sie sich zurück in den Sessel sinken ließ und tief seufzte. Die Wut war verraucht, wenn auch nur für einen Augenblickt und Trauer und Sorge erschien. „Und wo sind mein Sohn und Sev?“
 

„In Hogwarts.“
 

Es war zu viel, eindeutig. Sprach er zu sich, als er die zusammengesunkene Frau in dem Sessel sah. Sie schien wohl mit sich zu hadern, aber wer konnte es ihr verübeln? Sie hatte wohl auch Angst wie Severus auf sie reagieren würde. Er würde wohl alles erwarten, nur die echte Nicole nicht. Und dass schien ihr auch eingefallen zu sein. „Ich hätte noch etwas Veritasserum…“, schlug er daher leise vor, ging vor dem Sessel in die Hocke und hob das Gesicht leicht an um Nicole in die Augen zu sehen. „Er braucht dich und du ihn. Zusammen könnt ihr das Geschehene überwinden. Und wir beide wissen wohl sehr genau, dass er dir nicht glauben wird, bis er nicht mindestens einen Test oder wie ich eben erwähnt habe, Veritas an dir angewandt hat.“
 

Nicole nickte nur, ließ sich von ihm aus dem Sessel ziehen. „Du bekommst das schon hin“, versuchte er sie aufzumuntern, er hasste diesen verletzten Blick. Nicht nur bei ihr, sondern auch bei Severus und Harry. Die drei waren seine Familie, egal ob er den Jüngeren auf eine andere Weise liebte.

Zwar konnte er immer noch nicht glauben, dass Nicole wirklich vor ihm stand, aber diese Augen waren einfach zu echt, als dass es eine Täuschung wäre. Er glaubte ihr, etwas was er sonst schwer tat. Aber sein Gefühl, dass sie wirklich wieder da war und kein Geist oder ein Fremder unter Vielsafttrank war, war stärker, weswegen er es leichter aufnahm. Trotz der Frage, wie das möglich war, diese Würde ihn wohl noch eine Weile verfolgen.
 

Er trat zu seinem Schreibtisch, nahm dort die letzte Phiole mit Veritasserum heraus , steckte sie in seine Tasche bevor er zu seinem Kamin trat. Er hielt eine Hand ausgestreckt, so dass Nicole sie ergreifen konnte. Als diese es tat, zog er sie zu sich, warf das FLopulver in den Kamin und sprach laut und deutlich, wohin er wollte.
 

Als sie beide aus dem Kamin traten, legte er seine Illusion um sich, um nicht zu viel Aufsehen zu erregen und klopfte sich die Asche von der Kleidung. Auch seine Begleiterin, tat es ihm gleich, doch die Illusion ließ sie sein. Man würde sie eh nicht erkennen, also wieso da groß etwas verändern?
 

„Wollen wir?“, fragte Tom sie ruhig und trat zur Bürotür. Severus war gerade nicht hier, wird wahrscheinlich bei Harry sein. Etwas was er ihm nicht verübeln konnte. Er wäre auch lieber bei dem Jungen, doch eine Chance ihn lebend zu sehen, gab es nicht. Also hielt er die Tür für Nicole offen und ließ sie heraus, bevor sie zusammen zum Krankenflügel gingen.
 

Sein mulmiges Gefühl, je näher sie kamen, ignorierte er. Genauso wie den Schmerz der langsam wieder Überhand gewinnen wollte. Als sie ankamen, blieben sie noch für einige Sekunden stehen, er sah zu ihr. „Bereit?“, fragte er, als ein Nicken kam, öffnete er die Türen und trat gemeinsam mit der Frau in den Krankenflügel.
 

Sie erkannten Severus sofort, dieser schien sie ebenfalls erblickt zu haben. Nun, zumindest ihn sah er, da sich Nicole etwas hinter ihn gestellt hatte. „Tom! Es ist un…“, Severus stockte mitten im Satz, „glaublich…“ Die schwarzen Augen weiteten sich, Schock und Fassungslosigkeit standen darin. „Nicole?!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  sasa56
2013-06-23T20:47:12+00:00 23.06.2013 22:47
super kapitel
armer serverus
aber das ist wirlich ein wunder
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  Amy-Lee
2013-06-23T19:55:30+00:00 23.06.2013 21:55
Hi, es war toll.
Also ich hab irgendwie geahnt, dass Aaron wieder Leben wird, denn wo kämmen wir denn hin, wenn Aaron tot wäre,
also echt das ginge nun wirklich nicht.
Das auch Nicole wieder da ist, wundert mich schon mehr, aber ich finde es schön, dass irgendjemand da oben,
Severus wunsch erfüllt hat, seine zwei liebsten Personen zurück zuschicken,
damit hat man ihn zum Glücklichsten Zauberer der Welt gemacht, auch Tom hat Aaron wieder und
ihn jetzt erst richtig lieben.
Der Alte wird gucken wie eine Kuh wenn´s Donnert, wenn Er sieht das Nicole und auch Aaron wieder leben.
Ich hoffe doch das Er trotzdem des Mordes angeklagt wird und ihn auch dem entsprechend bestraft,
denn nur weil Nicole und Aaron wieder leben, soll es nicht heißen das Er damit davon kommt,
der Alte hat sie getötet und Er würde es wieder tun, da bin ich mir zu 100% sicher,
von daher sollte Er aus dem Verkehr gezogen werden.
Bis zum nächsten mal.
Bye
Von:  Omama63
2013-06-23T19:17:05+00:00 23.06.2013 21:17
Ein wunderschönes Kapitel.
Danke!!!!!!!!Dass du ihn zurückgeholt hast.
Ich musste weinen, als Sev am Fenster stahnt und seinen Wunsch sagte.
Bin schon gespannt, was Tom zu dem Wunder sagt und ob er Harry seine Liebe gesteht, wenn er aufwacht.
Danke für die ENS.
Von:  demona1984
2013-06-23T18:37:20+00:00 23.06.2013 20:37
Reaktion von Sev : Ohnmacht! Das wäre so das einzig Sinnvolle. So viele Überraschungen kann ein Mensch nicht aushalten.

Die Idee ist ungewöhnlich, ja, das paßt. Jeder hätte jetzt ein großes Ritual erwartet aber eine STernschnuppe? Ne, nicht wirklich. Damit hätte keiner gerechnet, oder? Aber es ist mal was Neues.

Mal sehen wie es jetzt weiter geht. Albus muß dafür büßen und hoffentlich kriegen Tom und Harry das hin. Wie wird wohl HArry reagieren wenn er seine Mam sieht?

Ich freue mich aufs nächste Kapitel.

Lg Demona


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